Aspirin für die Haare: Ein echtes Wundermittel?

Seit über 100 Jahren gilt Aspirin als Allzweckmittel gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen. An verschiedenen Stellen im Internet wird es aber auch als Patentlösung für unterschiedlichste Haarprobleme beworben. Wir haben uns einmal näher angeschaut, ob Aspirin für die Haare tatsächlich hilfreich sein kann.

Was genau ist Aspirin?

Aspirin ist ein Markenname für den schmerzstillenden, fiebersenkenden, entzündungshemmenden und „blutverdünnenden“ Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS). Dieser findet sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts in unterschiedlichsten Produkten von Pharmaherstellern und steht seit 1977 auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel.

Die Wirkung von Aspirin beruht auf der Hemmung bestimmter Enzyme, die unter anderem an der Produktion schmerz-, fieber- und entzündungsfördernder Botenstoffe beteiligt sind. Indem ASS die Bildung dieser Substanzen verhindert, hilft es gegen lästige, aber meist harmlose Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber. Ferner kann Acetylsalicylsäure das Verklumpen der Blutplättchen verhindern und damit lebensgefährlichen Blutgerinnseln (Thromben) entgegenwirken.

ASS gibt es in Form von Tabletten, Kautabletten, Brausetabletten und Granulat zu kaufen. Wie hoch diese dosiert sind, hängt vom jeweiligen Anwendungszweck ab.

Aspirin gegen den Grünstich im blonden Haar

Aspirin gegen den Grünstich im blonden Haar

Trockene, strapazierte Haare können dazu neigen, Kupferpartikel aus Schwimmbad- oder Duschwasser aufzunehmen. Diese verleihen vor allem blonden und blondierten Haaren einen unansehnlichen grünlichen Schimmer. Auch Färbeunfälle können bewirken, dass die Haare plötzlich grün erscheinen.

Aspirin kann helfen, die Mineralablagerungen zu neutralisieren und die unerwünschten Verfärbungen schnell und einfach loszuwerden. Hierzu erstellen Sie eine Lösung aus zwei Brausetabletten Aspirin Plus C und einem Glas Wasser, die Sie in die Haare einmassieren und nach 15 bis 20 Minuten Einwirkzeit mit einem normalen Shampoo auswaschen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zwei Aspirin-Tabletten mit einer Gabel oder der Rückseite eines Löffels zu zerdrücken und mit etwas Wasser einen Brei zu fertigen. Diesen tragen Sie auf die betroffenen Haarpartien auf und lassen ihn circa 30 Minuten einwirken. Bei beiden Methoden sollten Sie Ihrem Haar anschließend eine feuchtigkeitsspendende Kur gönnen, da Acetylsalicylsäure austrocknend wirkt.

Auf dieselbe Weise kann Aspirin Verunreinigungen und Rückstände aus den Haaren entfernen, die einen Gelbstich oder andere unerwünschte Farbnuancen zur Folge haben. Insbesondere wenn Sie gern mit knalligen Haarfarben experimentieren, lohnt es sich, ASS im Haus zu haben. Acetylsalicylsäure kann künstliche Farbpigmente in den gefärbten Haaren aufweichen, sodass diese sich leichter auswaschen lassen.

Aspirin gegen Schuppen – warum das keine gute Idee ist

Schuppen auf der Kopfhaut können trocken oder fettig sein. Trockene Schuppen entstehen, wenn die Haut zu wenig Feuchtigkeit produziert oder zu viel Feuchtigkeit verliert und dadurch austrocknet. Umweltfaktoren wie trockene Heizungsluft im Winter können ebenso zu den Ursachen gehören wie zu häufiges Haarewaschen oder das Verwenden aggressiver Haarprodukte. Fettige Schuppen sind hingegen ein Zeichen für eine übermäßige Talgproduktion, die oftmals zusammen mit dem Hefepilz Malassezia in Erscheinung tritt.

Leiden Sie unter trockenen Schuppen, sollten Sie keinesfalls Produkte benutzen, die Ihre Kopfhaut Feuchtigkeit entziehen. Da Acetylsalicylsäure die Haut austrocknet, ist sie kontraproduktiv und kann zu einer Verschlimmerung führen. Bei fettigen Schuppen kann Aspirin ebenfalls nichts ausrichten, da der Wirkstoff zwar entzündungshemmend wirkt, nicht jedoch antibakteriell (gegen Bakterien) oder antimykotisch (gegen Pilze).

Um Schuppen dauerhaft zu beseitigen, ist es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden und die Behandlung optimal darauf abzustimmen. Hierfür ist ein Dermatologe der beste Ansprechpartner.

ASS gegen juckende Kopfhaut

Sofern das Jucken nicht mit Schuppen in Zusammenhang steht, kann Aspirin manchmal wirklich Linderung verschaffen. Grund hierfür sind seine antiinflammatorischen Eigenschaften, die Reizungen und Entzündungen entgegenwirken, die eine häufige Ursache für Juckreiz auf dem Kopf sind.

Für diesen Anwendungsfall zerstoßen oder zerdrücken Sie zwei bis drei ASS-Tabletten und mischen sie in ein mildes Shampoo. Diese Mixtur tragen Sie auf die nasse Kopfhaut auf und massieren sie sanft in die betroffenen Bereiche ein. Damit sich die Wirkung entfalten kann, sollten Sie das Ganze fünf bis zehn Minuten einwirken lassen und dann gründlich mit lauwarmem Wasser ausspülen. Verwenden Sie zum Abschluss eine pflegende Spülung oder eine Haarkur, um Ihre Kopfhaut und Ihre Haare mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Diese Behandlung sollten Sie ein- bis zweimal wöchentlich wiederholen, bis der Juckreiz abklingt. Verzichten Sie außerdem auf aggressive Chemikalien, die Ihre Kopfhaut zusätzlich reizen könnten.

Aspirin als Haarwuchsmittel ein Mythos ohne Substanz

Lassen Sie sich Ihren Haarausfall bewerten!

Finden Sie in nur 2 Minuten heraus unter welcher Art von Haarausfall Sie möglicherweise leiden und erhalten Sie noch heute Lösungen und Maßnahmen für Ihre individuelle Haarsituation

Aspirin als Haarwuchsmittel – ein Mythos ohne Substanz

Die Behauptung, dass eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure das Haarwachstum fördert, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Bei den angeblichen Ärzten in einschlägigen Videos handelt es sich um KI-generierte Avatare, was bei näherem Hinsehen leicht zu erkennen ist. In seltenen Fällen kann Aspirin für die Haare sogar nachteilig sein und Haarausfall fördern. Die genaue Ursache dafür ist bislang nicht bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass dieser Effekt mit der Hemmung der Prostaglandinproduktion zusammenhängt.

Eine Studie aus dem Jahr 2018 weist darauf hin, dass schon niedrig dosierte Acetylsalicylsäure bei täglicher Anwendung die Wirksamkeit von äußerlich angewendetem Minoxidil bei Menschen mit androgenetischer Alopezie verringern könnte. Gleiches gilt für Behandlungen mit blutplättchenreichem Plasma (PRP). Diese nutzen die wachstumsfördernden Faktoren der Blutplättchen, um die Haarwurzeln zu stärken und das Haarwachstum anzuregen. Aspirin hemmt die Funktion der Blutplättchen und reduziert damit die Menge an wachstumsfördernden Faktoren. Nicht ohne Grund empfehlen Ärzte, mindestens zwei Wochen vor- und nach einer PRP-Behandlung kein ASS einzunehmen.

Haartransplantation als Alternative zu Aspirin für die Haare

ASS kann allenfalls bei kleineren Haar- und Kopfhautproblemen wie Verfärbungen oder entzündungsbedingtem Juckreiz helfen. Die Haare kräftigen oder sogar wieder wachsen lassen kann der Wirkstoff nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht. Leiden Sie unter Haarausfall, ist Aspirin somit keine Lösung. Sind die Haarwurzeln noch regenerationsfähig, lässt sich der Haarverlust zum Teil durch Medikamente wie Minoxidil oder Finasterid verlangsamen. Anderenfalls kann nur eine Haartransplantation die Lücken in der Haarpracht wieder dauerhaft schließen.

Bei einer Haarverpflanzung werden Haarfollikel aus einem dicht behaarten Kopfbereich entnommen und an den kahlen Stellen wieder eingesetzt. Nach dem Einheilen beginnen sie, neue Haare zu produzieren. Zwar lässt das Ergebnis ein paar Monate auf sich warten, dafür hält es jedoch ein Leben lang. Zu den führenden Spezialisten für diese Eingriffe gehört Dr. Levent Acar, der Gründer und Leiter der Cosmedica Clinic in Istanbul. Die Klinik arbeitet ausschließlich mit der schonenden FUE-Technik, der DHI- und der DHI-Saphir-Methode, die beste Anwuchsraten bei minimalen Nebenwirkungen versprechen.

Zur Haartransplantation in die Türkei zu reisen, mag aufwendig erscheinen. Die Kombination aus günstigen All-inclusive-Preisen, hoher Qualität und umfassendem Service macht diese Option jedoch durchaus eine Überlegung wert. Die Vorher-Nachher-Bilder ehemaliger Patienten und Patientinnen der Cosmedica Clinic sprechen für sich.

Häufig gestellte Fragen

Hilft Aspirin gegen Grünstich im Haar?

Ja, eine Lösung aus 2 Aspirin-Brausetabletten und Wasser kann Grünstich entfernen. Einfach ins Haar einmassieren, 15-20 Minuten einwirken lassen und ausspülen.

Kann Aspirin Schuppen entfernen?

Nein, Aspirin trocknet die Haut aus und kann Schuppen verschlimmern. Für eine gezielte Behandlung sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen.

Fördert Aspirin das Haarwachstum?

Nein, Aspirin hat keinen Einfluss auf das Haarwachstum. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür.

Hilft Aspirin bei juckender Kopfhaut?

Ja, Aspirin kann Juckreiz lindern. Einfach 2 zerstoßene Tabletten ins Shampoo mischen, auftragen, einwirken lassen und ausspülen.

Vorherige

Fragen?