Das Ziel einer Haartransplantation ist es, wieder schöne, volle Haare zu haben. Das Ergebnis stellt sich nicht sofort nach dem Eingriff ein, sondern zuerst fallen die neu verpflanzten Haare aus. Aber keine Sorge, sie machen den Weg frei für ganz neues Haar. Dieser Vorgang ist ganz normal und wird Shedding genannt.
Doch was ist, wenn die verpflanzten Haare auf einmal verstärkt ausfallen und auch der Empfängerbereich sich zu lichten beginnt? Das können Hinweise auf den sogenannten Shock Loss sein. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.
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Shedding oder Shock Loss nach der Haartransplantation?
Dass die frisch verpflanzten Haare etwa zwei bis sechs Wochen nach dem Eingriff erstmal wieder ausfallen ist, so paradox das vielleicht auch im ersten Moment klingen mag, völlig normal.
Während der Entnahme der Haarfollikel aus dem Empfängerbereich sind diese kurzfristig von der Nähr- bzw. Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Nach dem Einsetzen in den Empfängerbereich geht die Haarzwiebel aufgrund dessen in die Ruhephase über, und die frisch verpflanzten Haare fallen zunächst erst einmal aus.
Jetzt heißt es die Ruhe zu bewahren und geduldig zu sein. Je nach Veranlagung wachsen die Haare in zwei bis drei Monaten wieder nach. Nach etwa neun bis zwölf Monaten ist das endgültige Ergebnis der Haartransplantation zu sehen: Volles Haar.
Übrigens: Shedding tritt bei den meisten Menschen auf, die sich einer Haartransplantation unterziehen. Nur bei etwa 5% aller Haartransplantationen fallen die verpflanzten Grafts nicht aus. Einige Patienten sprechen beim Shedding fälschlicherweise auch vom Shock Loss. Hier kann es zu Verwirrungen kommen.
Der richtige Shock Loss ist fast immer auf einen „Kunstfehler“ des behandelnden Arztes zurückzuführen. Betroffen können Spender- und Empfängerbereich im betroffenen Bereich der Haartransplantation sein.
Shock Loss im Empfängerbereich
Beim Shock Loss im Empfängerbereich ist eine häufige Ursache das sogenannte Dense Packing, das bedeutet, dass die Grafts auf zu kleinem Raum, zu eng aneinander eingesetzt wurden. Dadurch kann die Haut so verletzt werden – hier spricht man auch von traumatisiert – dass zum einen die verpflanzten Grafts ausfallen und zum anderen die umgebenden Haare gleich mit.
Eine andere Folge als Haarverlust kann beim Dense Packing auch sein, dass die Haardichte unnatürlich voll ausgefüllt wird und es zum “Puppenkopfeffekt” kommt. Also ein Ergebnis, dass extrem unnatürlich und struppig aussieht.
Shock Loss im Spenderbereich
Auch der Spenderbereich am Hinterkopf kann von einem Shock Loss, also von einem verstärkten Haarausfall nach einer Haartransplantation betroffen sein. Die Ursachen sind hier andere.
- Trauma durch Skalpell
Bei der FUT Methode, anders als bei der FUE Methode wo die Haarfollikel einzeln entnommen werden, wird ein schmaler Hautstreifen aus dem Spenderbereich entnommen. Aus diesem werden dann die Grafts extrahiert, die in den Empfängerbereich eingesetzt werden, um dort die kahlen Stellen wieder aufzufüllen. Hierbei kann es jedoch vorkommen, dass der behandelnde Arzt das Hautgewebe bei der Entnahme so traumatisiert, dass anschließend die Haare in der näheren Umgebung ausfallen und dadurch unschöne kahle Stellen entstehen.
- Shock Loss durch Entnahme zu vieler Grafts
Bei manchen Menschen ist die Menge der Follikel, die aus dem Spenderbereich entnommen werden können begrenzt, zum Teil auf maximal 2000 Stück. Entnimmt der behandelnde Arzt trotzdem mehr Grafts, kann es durchaus sein, dass die Folge ein Shock Loss ist.
- Shock Loss durch unsachgemäße Anwendung der Hilfsmittel
Auch die unsachgemäße Anwendung der Hohlnadel bei der FUE Haartransplantation, mit der die Grafts entnommen werden, kann zu einem Shock Loss im Empfängerbereich führen. Instrumente die nicht sachgemäß desinfiziert wurden, können wiederum Entzündungen auslösen, durch die ein Shock Loss entstehen kann.
- Shock Loss durch unsachgemäße Lokalanästhesie
Wird zu viel Kochsalzlösung bzw. Lokalanästhetikum unter die Kopfhaut gespritzt, erhöht sich der Gewebedruck. Dadurch wird die Durchblutung der Haarfollikel unterbrochen und in der Folge kann das einen Shock Loss auslösen.
Sowohl bei der FUT Methode als auch bei der FUE Methode kann es also zum Shock Loss kommen.
Wie kann ich einen Shock Loss vorbeugen?
Um einem Shock Loss vorzubeugen, sollte man die Haartransplantation nur von einem erfahrenen Arzt in einer renommierten Klinik durchführen lassen, wie beispielsweise Dr. Levent Acar von der Cosmedica Clinic in Istanbul.
Sie können auch durch das richtige Verhalten nach dem Eingriff einem Shock Loss entgegenwirken und die Wundheilung unterstützen.
In der ersten Woche nach dem Eingriff sollte man beispielsweise mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Dadurch kann zum einen die Wundflüssigkeit besser abfließen, und zum anderen wird der Gewebedruck nicht erhöht.
Sport treiben ist innerhalb der ersten zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff tabu, ebenso wie direkte Sonneneinstrahlung auf die betroffenen Stellen, der Gang in die Sauna und das Sonnenbad im Solarium. Ebenso sollte man auf allzu enge Kopfbedeckungen verzichten. Eine ungesunde Ernährung und Lebensweise, wie etwa rauchen schadet dem Heilungsprozess ebenso.