Wer unter Haarausfall leidet, beziehungsweise dünnes oder trockenes und sprödes Haar hat, der hat bestimmt schon etwas von Arganöl gehört. Was macht ausgerechnet dieses Öl so wertvoll?
Schon seit Jahrhunderten ist die vielseitige Wirkung des Öls bei dem Berbervolk der Amazigh in Südwestmarokko bekannt.
Von dort aus hat das Öl seinen Siegeszug über alle Kontinente angetreten. Nicht nur in der Haarpflege, sondern als auch Speiseöl.
In letzter Zeit rückt das Arganöl immer mehr in den Fokus als natürliches „Heilmittel“ bei Haarverlust – ganz besonders bei der androgenetischen Alopezie, also dem erblich bedingtem Haarausfall. Das Argan Öl bändigt trockenes Haar zuverlässig. Das ist mittlerweile unbestritten. Auch bei trockener Kopfhaut ist das Öl sozusagen ein Geheimtipp. Es versorgt die trockene Haut einerseits mit Feuchtigkeit. Andererseits helfen die enthaltenen Nährstoffe auch Entzündungen zu lindern.
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Wo kommt das Arganöl eigentlich her?
Das Herkunftsland von Arganöl ist Marokko, denn nur dort wachsen die Arganbäume. Das teure und sehr exklusive Öl wird aus den Früchten des Arganbaums gewonnen, besser gesagt aus deren Samenplättchen, die gepresst werden.
Das echte Arganöl wird übrigens im mühsamer Handarbeit gewonnen. Zuerst werden die Früchte des Baums vom Boden aufgelesen und anschließend zu einer Lagerstätte transportiert. Danach wird das Fruchtfleisch entfernt, um so an die Samenplättchen zu kommen, in denen das Öl enthalten ist. Diese werden zunächst angeröstet und zermahlen. Das so gewonnene Pulver wird aufgekocht. Das Öl setzt sich nun auf der Oberfläche ab, wo es anschließend behutsam abgeschöpft wird. Traditionell wird diese Arbeit übrigens von Frauen durchgeführt.
Selbstverständlich gibt es Arganöl mittlerweile auch aus industrieller Produktion. Allerdings werden hier meist Lösungsmittel zugesetzt, um das begehrte Öl zu binden. In reinem Arganöl aus Handfertigung findet man solche unerwünschten Stoffe nicht.
Die Einheimischen nennen den Arganbaum auch „Baum des Lebens“. Allerdings ist er mittlerweile vom Aussterben bedroht. Das Gebiet, in dem diese besonderen Bäume wachsen, wurde 1998 zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt.
Was ist in Arganöl enthalten – die Inhaltsstoffe
Neben jeder Menge ungesättigter Fettsäuren enthält Arganöl auch Tocopherol, eine Form von Vitamin E. Sowohl Tocopherol als auch Vitamin E sind in vielen Mitteln enthalten, die gegen Haarausfall helfen sollen. Zum einen ist als sogenannter „Freier-Radikalen-Fänger“ bekannt. Es bindet also aggressive Sauerstoffverbindungen. Zudem enthält Arganöl auch Ferulsäure, dem ebenso eine antioxidative Wirkung nachgesagt wird. So wird beispielsweise die Haut vor vorzeitiger Alterung geschützt.
Zum anderen regt das Vitamin E die Durchblutung in der Kopfhaut an. Dies har wiederum eine positive Wirkung auf die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln.
Vitamin E kann in der Kombination mit den sekundären Pflanzenstoffen – wie sie im Arganöl enthalten sind – aber noch sehr viel mehr. Beispielsweise sind sie in der Lage, die Haare vor schädlicher UV Strahlung zu schützen.
Weiterhin findet man in Arganöl auch Linolsäure. Diese wirkt entzündungshemmend und ist auch noch gut für die Darmtätigkeit.
Wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Haarausfall sind außerdem die Phytosterine. Diese tragen zum einen dazu bei, dass die Haut länger Feuchtigkeit speichern kann, zum anderen sollen sie den Hautstoffwechsel anregen. Eine gesunde Kopfhaut ist für gesunden Haarwuchs eine Grundvoraussetzung.
Alle diese Inhaltsstoffe machen das Öl für Haut und Haare so wertvoll.
Arganöl für die Haare findet man nicht nur in seiner reinen Form. Denn mittlerweile haben es auch die Hersteller von Haarpflegeprodukten für sich entdeckt. Man findet Arganöl auch in Shampoos, Spülungen, Haarmasken und in vielen anderen Pflegeprodukten.
Die Anwendung von Arganöl
Das Öl sollte direkt auf die Kopfhaut aufgebracht und anschließend sanft einmassiert werden. Danach sollten die Haare und die Kopfhaut mit einem Handtuch bedeckt werden. Das Öl sollte etwa 15 Minuten bis zu einer halben Stunde einwirken. Will man die Wirkung noch verstärken, kann man anschließend die Haare noch mit einem Shampoo auswaschen, das Arganöl enthält. Das ist aber kein Muss, denn im Gegensatz zu vielen anderen Haarölen hinterlässt dieses Öl keinen fettigen Film auf den Haaren, sondern wird komplett von den Haaren und von der Kopfhaut aufgesogen. Deswegen eignet sich Arganöl auch ganz hervorragend dafür, trockene und spröde Haare zu bändigen.
Wie schon erwähnt, regt es die Durchblutung der Kopfhaut an. Dadurch werden die Haarfollikel, in denen die Haarwurzeln sitzen, besser mit Nährstoffen versorgt. Wer extrem dünnes Haar hat, seine Haare und die Kopfhaut regelmäßig damit pflegt, kann sich unter günstigen Umständen nach einer gewissen Zeit über eine vollere Haarpracht freuen. Grundvoraussetzung hierfür ist allerdings, dass das Öl regelmäßig angewendet wird. Nur so können die Haare und die Kopfhaut mit den wertvollen Nährstoffen versorgt und die Durchblutung kann angeregt werden.
Arganöl hilft aber nicht nur äußerlich gegen Haarausfall. Ebenso ist es als Speiseöl erhältlich. Dieses kann man entweder pur zu sich nehmen oder beispielsweise im Salatdressing verwenden. Es lässt sich übrigens ganz hervorragend mit Schwarzkümmel- oder Thymianöl kombinieren, die sich ebenfalls positiv auf den Haarwuchs auswirken sollen.
Arganöl – das Heilmittel bei Haarausfall?
Abschließend wollen wir noch die Frage klären, ob das Öl wirklich eine heilende Wirkung bei androgenetischer Alopezie hat. Die Antwort ist leider Nein. Es besitzt definitiv nicht die Fähigkeit, diesen Prozess umzukehren oder zu heilen.
Arganöl kann den Haarverlust – und das nur bei regelmäßiger Anwendung – lediglich verlangsamen. Auch aus dünnen Haaren wird nicht plötzlich eine schöne und volle Löwenmähne.
Die einzige nachhaltige und vor allem wirksame Lösung bei erblich bedingtem Haarausfall ist und bleibt eine Haartransplantation.
Dr. Levent Acar von der Cosmedica Clinic in Istanbul ist ein international anerkannter Spezialist im Bereich Haartransplantationen. Er arbeitet stets mit den modernsten Techniken und einem hervorragend ausgebildetem Team. Dank der All-Inklusive-Pakete können zudem die Kosten ganz genau kalkuliert werden.