Haarausfall bei Diabetes

Diabetes mellitus zählt zu den meistverbreiteten Volkskrankheiten in Deutschland. Bei dieser Erkrankung ist der Körper nicht in der Lage, den Zuckergehalt des Blutes im Normbereich zu halten. Das kann neben verschiedenen anderen Symptomen auch zum Ausfallen der Haare führen. Wir erklären Ihnen, was die Ursache des Haarausfalls ist und wie sich der Verlust der Haare rückgängig machen lässt.

Was ist Diabetes mellitus?

Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei welcher der Körper entweder zu wenig Insulin produziert oder auf das gebildete Insulin nicht richtig reagiert. Die Folge ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel. Hieraus resultiert auch die umgangssprachliche Bezeichnung Zuckerkrankheit.

Unterschieden werden Diabetes Typ 1, der in aller Regel im Kindes- und Jugendalter auftritt, und der Typ 2, der in erster Linie Erwachsene betrifft und in den meisten Fällen durch eine ungesunde Ernährung und Übergewicht verursacht wird.

Unbehandelt kann Diabetes mellitus nicht nur Symptome wie Schwäche, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Infektanfälligkeit und Haarausfall verursachen, sondern auch schwerwiegende Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Erblindung sowie Nieren- und Nervenerkrankungen.

Wo liegt der Zusammenhang zwischen Diabetes und Haarausfall?

Die Stoffwechselstörung wirkt sich auf unterschiedlichste körperliche Prozesse aus, von denen einige mit der Kopfhaut und dem Haarwachstum in Verbindung stehen. Beispielsweise werden der Haut durch den Diabetes Nährstoffe entzogen, wodurch die Haare regelrecht verhungern.

Durch Beeinflussung des Hormonstoffwechsels kann Diabetes Funktionsstörungen der Schilddrüse und Haarausfall hervorrufen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion fallen die Haare aus, weil die Haarzellen vermehrt in einer Ruhephase übergehen und sich das Haarwachstum verlangsamt. Zudem werden die Haare dünner, trockener und spröder. Bei einer ausgeprägten Dysfunktion zeigt sich häufig zusätzlich ein seitlicher Ausfall der Augenbrauen.

Dünner werdendes Haar, verbunden mit einem diffusen Haarausfall, weist auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin. Bei dieser bewirkt eine erhöhte Produktion von Schilddrüsenhormonen ein beschleunigtes Wachstum der Haarzellen bei gleichzeitig verkürztem Lebenszyklus der Haare. Je stärker die Überfunktion, desto ausgeprägter ist der Haarausfall.

Indem der Diabetes das Immunsystem schwächt, wird die Kopfhaut anfälliger für einen Bakterien- oder Pilzbefall. Damit steigt zugleich die Wahrscheinlichkeit für Entzündungen und Infektionen, die neben anderen Strukturen auch die Haarfollikel betreffen können. Oft tritt bei Diabetes kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) auf. Grund hierfür ist eine veränderte Reaktion des Immunsystems durch den erhöhten Blutzuckerspiegel, durch welche die körpereigenen Antikörper die Haarfollikel angreifen.

Darüber hinaus kann die Zuckerkrankheit Durchblutungsstörungen verursachen, welche die Haarfollikel schwächen und zu Haarausfall führen.

Welche vorbeugenden Maßnahmen schützen vor Haarverlust bei Diabetes?

Wichtig ist, den Blutzuckerspiegel möglichst im normalen Bereich zu halten. Dabei können folgende Maßnahmen helfen:

Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung entlastet die Bauchspeicheldrüse. Das Gewebe erholt sich und die Körperzellen reagieren wieder auf vorhandenes Insulin. Zu empfehlen sind viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte sowie mageres Fleisch und Fisch. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke sollten hingegen vermieden werden. Gleiches gilt für stark verarbeitete Nahrung.

Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivitäten steigern die Fitness und stärken das Immunsystem. Zugleich trägt Bewegung dazu bei, Nährstoffe und Sauerstoff zu den Haarzellen zu transportieren. Außerdem macht körperliche Belastung die Zellen sensibler für Insulin. Dadurch steigt die Glukoseaufnahme und der Blutzuckerspiegel fällt. Überdies hilft Sport, überflüssige Kilos loszuwerden, und beeinflusst den Blutdruck und die Blutfettwerte positiv.

Stress vermeiden: Da Stress den Haarausfall bei Diabetes mellitus verstärken kann, gehört auch eine gezielte Stressbewältigung zu den vorbeugenden Maßnahmen. Hilfreich sind beispielsweise Spaziergänge an der frischen Luft und Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training.

Medikamentöse Behandlung: Bei schweren Formen der Diabetes ist eine medikamentöse Therapie unverzichtbar. Tabletten oder Insulin-Injektionen sorgen für einen stabilen Blutzuckerspiegel und beugen damit kahlen Stellen auf dem Kopf vor.

Lässt sich Haarausfall bei Diabetes rückgängig machen?

Sofern die Haarwurzeln noch intakt sind, wachsen die Haare nach der erfolgreichen Stabilisierung des Blutzuckerspiegels von allein wieder nach. Je nach genauer Ursache können Medikamente wie Minoxidil den Haarausfall verlangsamen oder stoppen. Minoxidil wird als Schaum oder Lösung auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Warum es die Haare wieder sprießen lässt, ist bislang nicht vollständig geklärt. Forscher vermuten, dass die Wirkung zum Teil auf einer verbesserten Durchblutung der Kopfhaut basiert.

Bei Alopecia areata kann in einigen Fällen eine topische Immuntherapie helfen. Hierbei wird gezielt eine allergische Reaktion hervorgerufen, um in der behandelten Kopfhaut neues Haarwachstum zu stimulieren. Die Erfolgschancen für einen vollen Haarschopf liegen bei circa 30 Prozent.

Wann ist bei diabetesbedingtem Haarausfall eine Haartransplantation sinnvoll?

Sind die Haarfollikel durch Nährstoffmangel und schlechte Durchblutung bereits dauerhaft geschädigt, können auf natürliche Weise keine gesunden Haare mehr wachsen. In diesem Fall ist eine Haartransplantation der beste Weg für Menschen mit Diabetes, die gerne ihr volles Haar zurückhaben möchten. Hierbei werden Haare von einem Spenderbereich auf der Kopfhaut auf die ausgedünnten oder kahlen Stellen verpflanzt.

Mit einer Haartransplantation nach der FUE Saphir Methode lassen sich die Folgen des Haarausfalls bei Diabetes relativ unkompliziert beheben. Der minimalinvasive Eingriff untergliedert sich in folgende Schritte:

1. Entnahme einzelner Haarfollikel unter örtlicher Betäubung

2. Mikroskopische Kontrolle der Haarwurzeln und Zwischenlagerung in einer Nährlösung

3. Verpflanzen der Haarfollikel in kleinste Einpflanzkanäle im Empfängerbereich.

4. Kontrolle des Resultats auf Dichte und exakte Platzierung der Transplantate

Um einen Perlenketteneffekt zu vermeiden, werden die Haarwurzeln nicht einfach nebeneinander eingepflanzt, sondern unregelmäßig nach vorn und hinten versetzt. Dabei wird zugleich die spätere Haarwuchsrichtung festgelegt, um ein natürliches Ergebnis zu erzielen.

Die Transplantation von Eigenhaaren ist schmerzfrei und mit einer schnellen Einheilzeit verbunden. Zudem ist sie dauerhaft, da die verpflanzten Haare bei korrekter Ausführung nicht mehr ausfallen. Das neue Haarwachstum setzt nach circa drei bis vier Monaten ein. Das Endresultat ist nach etwa einem Jahr erreicht.

Einschränkungen gibt es beim kreisrunden Haarausfall aufgrund einer Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem würde neu verpflanzte Haarwurzeln als Fremdkörper ansehen und entsprechend bekämpfen. Um eine Eigenhaarverpflanzung durchführen zu können, muss die Krankheit vollständig abgeheilt sein.

Fazit: Haartransplantation hilft bei irreversiblem Haarverlust durch Diabetes

Haarausfall durch Diabetes ist für die Betroffenen nicht leicht zu verkraften. Wachsen die Haare trotz Behandlung, Ernährungsumstellung, regelmäßiger Bewegung und Stressvermeidung nicht von allein nach, kann eine Haartransplantation das gewünschte Ergebnis liefern. Cosmedica bietet günstige All-inclusive-Preise an, sodass der Eingriff für jeden erschwinglich ist.

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