Haarausfall nach Corona-Infektion: ein Long-Covid-Syndrom?

Die Corona Pandemie hält die Welt weiterhin in Atem. Die Glücklichen, die eine Coronainfektion unbeschadet überstanden haben, können sich jedoch nicht entspannt zurücklehnen. Denn es gibt viele Long-Covid- Syndrome. Eines davon ist verstärkter Haarausfall.

Der Haarausfall nach einer Coronainfektion tritt zwei bis drei Monate nach dem Auftreten den ersten Covidsymptome auf. Er kann als diffuser Haarausfall oder als kreisrunder Haarausfall auftreten. Es fallen plötzlich mehr als 100 Haare täglich über den ganzen Kopf verteilt oder büschelweise aus.

Was verursacht den Haarausfall nach einer Corona-Infektion?

Der diffusen Haarausfall nach einer Corona Erkrankung ist kein coronaspezifisches Symdrom, sondern tritt häufig auch nach anderen Viruserkrankungen wie der Grippe auf. Während des Fiebers werden wird die Versorgung der Haarfollikel minimiert, um kraft zu sparen. Es werden vermehrt Haare in die Ruhephase versetzt, als es normalerweise passiert.

Je schwerer der Verlauf von Covid, desto mehr muss der Körper Ressourcen einsparen, um die Krankheit zu bekämpfen. Es werden noch mehr Haare in die Ruhe Phase versetzt, was zu noch stärkerem Haarausfall führt.

 

Diffusen Haarausfall als Long-Covid-Syndrom

Beim telogenen Effluvium, wie der diffuse Haarausfall auch genannt wird, fallen die Haare gleichmäßig verteilt über den ganzen Kopf aus. Die Haare können soweit ausdünnen, dass die Kopfhaut durchscheint.

Beim diffusen Haarausfall ist der Haarwachstumszyklus (Wachstumsphase, Übergangsphase, Ruhephase) gestört. Die Wachstumsphase verkürzt sich und zu viele Haare überspringen die Übergangsphase und gehen gleichzeitig in die Ruhephase (Telogenphase) über und fallen vermehrt aus.

Das Telogene Effluvium beginnt in der Regel erst zwei bis vier Monate nach einem bestimmten Auslöser, in diesem Fall die Corona-Infektion. Je nach Schwere des diffusen Haarausfalls fallen etwa 20% bis 50% der Kopfhaare auf einmal aus.

 

Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata) Als Long-Covid-Syndrom

Der kreisrunde Haarausfall wird bisher nicht direkt mit der Covid Erkrankung in Verbindung gebracht, sondern mit dem Stress, der aus der Erkrankung resultiert.

Durch den Stress getriggert, attackiert das körpereigene Immunsystem die Haarfollikel. Aufgrund dessen entstehen kleine Entzündungsherde in den Haarfollikeln. Die Haare fallen daraufhin aus und es entstehen die typischen kreisrunden/ovalen kahlen Stellen auf dem Kopf.

 

Wachsen die ausgefallenen Haare wieder nach?

Die gute Nachricht: Der Großteil der genesenen Corona-Patienten berichtet, dass die Haare nur temporär ausgefallen sind und wieder nachwachsen. Sobald die Erkrankung lange genug vergangen war, bestimmte Medikamente abgesetzt oder der Stress reduziert wurde.

 

Welcher Haarausfall wird nicht durch Corona verursacht?

Verschiedene Arten von Haarausfall haben in der Regel auch verschiedene Ursachen. Eine Infektion mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 kann unter gewissen Umständen diffusen Haarausfall oder den kreisrunden Haarausfall zur Folge haben.

Sollten Sie jedoch bemerken, dass ihr Haaransatz zurückweicht, oder sich ihr Scheitel verbreitet, dann leiden kann es sein, dass sie an genetisch bedingtem Haarausfall leiden, der zufällig zur gleichen Zeit wie die Coronainfektion eingesetzt hat.

 

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